Zum Muttertag: Rechte statt Rosen

Die Frauengruppe der SPD Kempen gibt sich kämpferisch: Zum Muttertag wünschen wir uns „Rechte statt Rosen“

Rosen zum Muttertag sind eine nette Geste. Und „nett“ ist bekanntlich die kleine Schwester von „schade“. Wir Frauen der SPD Kempen wollen nicht „nett“, wir wollen „gerecht“. Gleiche Rechte, gleiche Bezahlung, gleiche Anerkennung, gleiche Chancen und natürlich Respekt. Respekt vor der Leistung von Frauen, ohne die unsere Gesellschaft komplett zusammenbrechen würde.

Noch immer ist es so, dass Frauen neben ihrer Berufstätigkeit den größten Teil der sogenannten Care-Arbeit in den Familien leisten. Kinder, Haushalt und Pflege sind alleine für sich betrachtet schon Vollzeit-Aufgaben. Frauen machen das aber nebenher, ohne jegliche Bezahlung oder Anerkennung. Gerade jetzt in der Corona-Pandemie müssen viele Frauen herbe Rückfälle in alte Rollenmuster erleiden. Home-Schooling,Kinder-betreuung und oftmals gleichzeitig Home-Office werden überwiegend von Frauen übernommen.

Wir wollen keine Nettigkeiten, solange „Kinder kriegen“ in Deutschland immer noch ein berufliches Risiko und ein Armutsrisiko für Frauen in Deutschland bedeutet. Frauen brauchen Perspektiven, keine Rosen.

Wir wollen keine Nettigkeiten, solange Alleinerziehende und ihre Kinder Gefahr laufen zu verarmen. Diese Frauen brauchen gesellschaftliche Anerkennung, keine Rosen.

Wir wollen keine Nettigkeiten, solange wir im privaten und beruflichen Alltag gewalttätigen und/oder sexuellen Belästigungen oder Übergriffen ausgesetzt sind. Frauen brauchen Sicherheit, keine Rosen.

Wir wollen keine Nettigkeiten, solange Frauen trotz ihrer Lebensleistung ihre kleine Rente vom Sozialamt aufstocken lassen müssen. Frauen brauchen im Alter ein menschenwürdiges Auskommen, keine Rosen.

Wir möchten zum Muttertag allen Frauen unseren Respekt zollen und sie darin bestärken, für ihre Rechte einzutreten und den Kampf um Gleichstellung und Anerkennung aufzunehmen. Wir wollen Fortschritt, nicht Rückschritt!