Von all den Reden Richard von Weizsäckers blieb eine besonders in den Köpfen: Seine Worte als Bundespräsident zum 40. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1985 vor dem Bundestag. Diese fanden vor allem im Ausland großen Anklang und Anerkennung. Der Politiker nannte den 8. Mai für die Deutschen keinen Grund zum Feiern, wohl aber einen Tag der Befreiung von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Zwischen heute und damals liegen inzwischen weitere 36 Jahre. Und so jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung Deutschlands vom Naziregime zum 76. Mal. Am 7. Mai 1945 um 2.41 Uhr nachts wurde die bedingungslose Kapitulation Deutschlands im französischen Reims unterzeichnet. Weizsäckers Rede hat in vielerlei Hinsicht auch nach sechsunddreißig Jahren nichts an ihrer Aktualität verloren: „Hitler hat stets damit gearbeitet, Vorurteile, Feindschaften und Hass zu schüren. Die Bitte an die jungen Menschen lautet: Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen, gegen Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder gegen Türken, gegen Alternative oder gegen Konservative, gegen Schwarz oder gegen Weiß. Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.“
Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus
