„Alle Demokraten dürfen nicht länger wegschauen.“ Das sagt der Kempener SPD-Parteichef Stefan Kiwitz mit Blick auf die Ermordung von Walter Lübcke. Der Kasseler Regierungspräsident ist vor drei Wochen vor seinem Haus in Hessen erschossen worden. Die Bundesanwaltschat stuft den Mord als politisches Attentat mit rechtsextremem Hintergrund ein. Der CDU-Politiker Lübcke war durch sein Engagement für Flüchtlinge und seinen Widerspruch gegen Anhänger der rassistischen Pediga bekannt. Am Wochenende haben vor dem Hintergrund der Lübcke-Ermordung wieder tausende gegen rechts demonstriert.
„Es kann und darf nicht sein, dass Kommunalpolitiker vor einem rechten Mopp bedroht werden und dass Bürgermeister, Ehrenamtler und deren Familien um ihr Leben fürchten müssen“, sagt Kiwitz. Der Kempener hat nach der schrecklichen Tat in der eigenen Erinnerung geforscht und ist bei einer Fahrt als 17-Jähriger mit einer internationalen Jugendgrupe nach Birkenau/Auschwitz fündig geworden. „Auf der Selektionsrampe im Konzentrationslager habe ich mir immer wieder die Frage gestellt: Wie konnte so etwas passieren? Warum hat keiner etwas gesagt.“ Kiwitz fordert, dass alle Demokraten – gleich welcher politischen Couleur – Flagge zeigen: „Ich möchte nicht, dass sich Geschichte wiederholt.“
Mit Blick auf Kempen hat Kiwitz als Ziel ausgerufen, den Einzug von Rechten bei der Kommunalwahl im Herbst 2020 zu verhindern. „Ich möchte diese Krawallmacher nicht im Stadtrat sitzen haben. Dafür werden wir als SPD Kempen Tag für Tag kämpfen.“